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Sedelsberg. Am Sonntag, 28. Juni, feierte der Tierschutzverein „Friesoythe und Umgebung e.V." sein 10jähriges Bestehen mit einem Festakt und einem bunten Rahmenprogramm auf dem Gelände des Tierheimes in Sedelsberg.

   Den Besuchern wurde die Möglichkeit geboten, sich über die Ausbildung und Ernährung ihres Hundes beraten zu lassen und das Tierheim zu besichtigen. Der "Verein gegen die Diskriminierung von Hund und Halter e. V." war durch einige Mitglieder vertreten und hatte die zwei Bullterrier-Hündinnen "Mona" und "Daisy" (genannt „Lotti"), den Bullterrier-Rüden "Kalle" und den Staffordshire Terrier-Rüden "Kuddel" sowie die Labrador-Hündin "Sina" mitgebracht. Sie mischten sich unter die Anwesenden und suchten das Gespräch, um den Besuchern die Vorurteile über die so genannten "Kampfhundrassen" zu nehmen (siehe Bild). Die mitgebrachten Hunde taten das ihre dazu, denn sie zeigten sich als wahre Streichelhunde, die inmitten des ganzen Trubels um sie herum, gelassen und freundlich auf Mensch und Tier reagierten.

   Der Verein "Cloppenburger Hundefreunde e. V." zeigte im Laufe des Nachmittags eine gelungene Unterordnungs-Vorführung in deren zweiten Teil Thomas Henkenjohann vom "Verein gegen die Diskriminierung von Hund und Halter e. V." mit seinem Staffordshire Terrier-Rüden "Kuddel" dazustieß und zeigte, wie mühelos sich sein Hund in diese Riege ihm völlig fremder Hunden integrieren ließ. Besonders erstaunlich war das deshalb, weil "Kuddel" zum ersten Mal an dieser Art des Gruppentrainings teilnahm, da viele Hundevereine nicht bereit sind Hunde der sog. „Kampfhundrassen" bei sich aufzunehmen. Selbst die Ablegeübung, bei der alle Hunde in einer Reihe ins „Platz" gelegt wurden und die Hundeführer sich mehrere Meter von ihren Hunden entfernen mußten, bestand er mit Bravour, obwohl das Nesthäkchen der Gruppe, die neunmonatige Labrador-Hündin "Kira", zwischendurch einmal aufstand, um die anderen Hunde zum Spielen aufzufordern.

   Hier zeigte sich in schönster Weise, daß es, wie bei jeder anderen Hunderasse, auch bei diesen Tieren auf eine gelungene Sozialisierung in der Welpen- und Junghundphase und auf den Umgang des Halters mit seinem Hund ankommt. Das zu vermitteln, ist den Mitgliedern des "Vereins gegen die Diskriminierung von Hund und Halter e. V." an diesem Nachmittag überzeugend gelungen.

   Bericht von Elke Többens-Gerski, Mitglied des Tierschutzvereins Frisoythe
und Vors. der Cloppenburger Hundefreunde e.V.




Und der Landrat des Kreises Cloppenburg sowie Schirmherr der Veranstaltung, Herr Große Beilage, schrieb uns

...Ich bekenne ehrlich, daß ich mir bisher nie Gedanken darüber gemacht habe, ob ein American Pit Bull nun vom „Blut zerfetzter Menschen" oder den Lampen im „Milieu" rot sei, oder ob hier nicht - wie bei vielen anderen Gelegenheiten - ein Mensch, ein Tier, eine Sache mißbraucht werden könne, um umsatzsteigernd Blut und Entsetzen aus den Zeitungsseiten tröpfeln zu lassen. Denn Gott sei Dank haben die Räte in den Städten und Gemeinden unserer näheren Umgebung bisher noch keinen Grund gesehen, um wegen des Charakters eines Staffordshire, der Schärfe eines Deutsch Drahthaar oder der Wesensfestigkeit eines Kleinen Münsterländers das Steuerfindungsrecht der Kommunen zu mißbrauchen. (...)

   Gerade angesichts der bedrückenden Umstände, die oftmals Tiere in einem Heim landen lassen, haben Sie mit Ihrem Besuch in Sedelsberg unterstrichen, welche Verpflichtung gegenüber einem hoch entwickelten Lebewesen jeder übernimmt, der sich entschließt, ein Haustier zu „halten".
Ich halte nichts davon, ein Tier zu vermenschlichen und zu verniedlichen. Das wirkt letztlich lächerlich und kann sogar zur tödlichen Gefahr werden. Das will ich nicht weiter ausspinnen, weil Sie selbst als Fachmann genügend Beispiele kennen.   (Mehr dazu >>)