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Medien - Arbeitsweise
"Der geschickte Journalist hat eine Waffe: das Totschweigen - und von dieser Waffe macht er oft genug Gebrauch." (Kurt Tucholsky)
Tatsachen werden verschwiegen und Unwahrheiten so lange wiederholt, bis auch der letzte Zweifler ihnen Glauben schenkt. Mehr über die Arbeitsweise der Medien erfahren Sie in den nachstehenden Beiträgen.
Eine interessante Unterhaltung wünscht Ihnen
Ihr Team von Hund und Halter e.V.
Analyse von Beißzwischenfällen in Berlin anhand ihrer Widerspiegelung in der Presse
Aus dem Institut für Tierschutz, Tierverhalten und Labortierkunde
des Fachbereiches Veterinärmedizin der Freien Universität Berlin
Zur Erlangung des Grades eines Doktors der Veterinärmedizin
Vorgelegt von Tanja Große Lefert
Tierärztin aus Frankfurt a. M.
Berlin 2003
Häufig wiederholen sich Fotos von extrem angsteinflößenden Hunden, deren stark übertrieben dargestellte Gefährlichkeit häufig nicht zu dem dazugehörigen Artikel passt. In einigen Fällen stehen sogar die Fotos wie auch das Synonym "Kampfhund" in keinem Zusammenhang mit dem sich anschließenden Beitrag. (Zum PDF-Dokument - 780 KB >>)
Eine gefährliche Mischung
Panikmache durch die Medien, Hysterie in der Bevölkerung und Unfähigkeit in der Politik - Deutschland macht sich fit für das 21. Jahrhundert
Von Falk Schöning
...Dass denjenigen, die dem gutgemeinten Rat dieses Urgermanen gefolgt sind, ihr Verbleib bei der Vierbeinigkeit mittlerweile dank der deutschen Kollektivpanik nicht besonders viel genützt hat, zeigt sich eindrucksvoll anhand der Kampfhund- und Rinderseuchendebatte der letzten Monate. Hier trifft eine ausgeprägte Angst vor allem Neuen auf schlecht recherchierende und verantwortungslose Medien - eine Mischung, die ebenso gefährlich ist wie die aus Mittelmaß und Selbstzufriedenheit, die BDI-Chef a.D. Hans-Olaf Henkel bei Bundeskanzler Schröder diagnostizierte.
Immer Ärger mit Bestien, "Bild"-Zeitung und Bundesliga
Von Martin Paetsch
06.07.2000
Eine Randbetrachtung über Kampfgeist und Killermaschinen.
Es steht also schlecht um die deutschen Tugenden. Aber noch ist nichts verloren. Die "Bild"-Zeitung hat sie noch, die guten alten Qualitäten. Ordnung auf den Schreibtischen. Disziplinierte Redakteure. Und Kampfgeist. Wenn sich etwa der wütende Welfenprinz mal wieder danebenbenimmt, (...)
Womit wir beim Thema wären: Die Kampfhunde müssen natürlich auch weg. Man werde keine Ruhe geben, bis die letzte Bestie von unseren Straßen verschwunden ist, kläffte neulich noch Chefredakteur Udo Röbel. Weg mit den Killermaschinen, jaulten als Antwort die Deutschen im Chor.
Medienspektakel um Kampfhunde
Schriftliche Hausarbeit zur Erlangung des akademischen Grades
Diplom-Kommunikationswirtin
Am Fachbereich 2 der Hochschule der Künste Berlin
Von Petra Dressler
16. April 1999
Ein Beispiel für die ?Self-fulfilling-prophecy? ist die Reaktion auf die vermehrte Berichterstattung über Hundebisse in der Berliner Presse. Nach der Hysterie in den 80er Jahren in den USA rollte die Welle Anfang der 90er von Süddeutschland (Bayern, Baden-Württemberg) nordwärts. Trotz hoher Hundedichte bildete Berlin das Schlußlicht. Geht man davon aus, daß Hunde keine Zeitung lesen oder sich zum Beissen verabreden, die meis-ten Hundebesitzer allerdings aufgrund der zornig gewordenen Volksmeinung und der daraus folgenden Isolationsgefahr vorsichtiger wurden, so ist doch sehr erstaunlich, daß die Anzeigen gegen Hundebesitzer innerhalb eines Jahres um 305 zugenommen haben ? nachdem die Menge der Anzeigen über fünf Jahre konstant waren. Die Vermutung liegt nahe, daß viele Fälle angezeigt wurden, die in den Vorjahren ohne die Polizei einzuschalten geregelt worden wären. Selbst ein Vergleich der Auflagen (Leinen- und/oder Maulkorbzwang, Wegnahme des Hundes), die durch Amtstierärzte verordnet wurden, wäre nicht gerechtfertigt, da auch die Amtstierärzte der öffentlichen Meinung unterliegen, zumal es wiederholt kritische Berichte über namentlich genannte Veterinäre gab, denen verantwortungsloses Handeln vorgeworfen wurde.
(Zum PDF-Dokument - 2750 KB >>)
Medienmanipulation
Ein Beitrag von Daniel Jegge, 8555 Müllheim Dorf, Schweiz
Bis 1979 war das Verständnis zwischen Menschen und Hunden mit nur wenig Problemen belastet. In diesem Jahr brachte das Magazin "GEO" einen reisserischen Artikel über Hundekämpfe in Amerika. Der Erfolg war der Dangerous Dogs Act in England, dem tausende Hunde vom "Pitbull-Typ" zum Opfer fielen ... (Zum Word-Dokument - 560 KB >>)
Wulf Beleites log sich jahrelang durch die Talkshows
Falscher Hundehasser: "Denen ging es nicht um die Wahrheit"
Hamburg (AP) Mit der erfundenen Zeitschrift "Kot und Köter" sowie einem selbstgezimmerten Image als Hundehasser hat der Hamburger Satiriker Wulf Beleites sechs Jahre lang die Talkshows auf vielen Fernsehsendern gefoppt. Ob "Arabella", "Sonja", das Sat 1 - Frühstücksfernsehen oder RTL-"Punkt 12", der 50-jährige Hamburger war als vermeintlicher Chefredakteur der "Zeitschrift für den Deutschen Hundefeind" gern gesehener Gast in den Studios.
Sein Auftreten mit korrekter Kleidung, Brille und angegrauten Haaren reichte den Talkshow-Veranstaltern offenbar als Beweis für die Ernsthaftigkeit. Tatsächlich hatte sich Beleites die Idee 1992 mit ein paar Freunden am Kneipentisch ausgedacht. Sein Fazit nach sechs Jahren als falscher Medienstar: "Diese Talkshows sind schlicht unseriös. (...)
"Damals in der Kneipe haben wir überlegt", erinnert sich der gelernte Journalist, "welches Thema für Einladungen in Talkshows wohl besonders gut ziehen würde". Heraus kam das Thema Hunde. In den Sendungen war Beleites immer der Bad Guy, der "Böse Mann", der gegen die liebevollen Hundebesitzer gestellt wurde. Ohne Spezialwissen über Hunde brachte er die Tierfreunde schon mit Hinweisen auf die Palme, daß Hunde in anderen Kulturkreisen ja ganz anders behandelt würden.... (Zum PDF-Dokument - 100 KB >>)