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Bisher starben vier Tiere an Staupe - Veterinäramt warnt auch vor Tollwutrisiko

   Darmstadt-Dieburg - Vier Hunde aus einer illegalen Lieferung von Osteuropa sind jetzt an Staupe gestorben. Das ist eine hoch ansteckende Infektionskrankheit, die in Deutschland eigentlich als ausgerottet gilt. Die Tiere gehören zu einem größeren Transport, den das Veterinäramt des Kreises am 10. Mai bei einer so genannten Tierhilfe in Seeheim gestoppt hatte (wir berichteten darüber). In Anbetracht ihres Zustands hegten die Amtstierärzte schon damals den Verdacht, dass einige der Vierbeiner verseucht sein könnten. Dies hat die Untersuchung der toten Tiere jetzt bestätigt.

   Besondere Brisanz gewinnt der Fall dadurch, dass von den insgesamt 44 Hunden, die damals auf dem Gelände der Tierhilfe verblieben waren, 23 inzwischen verschwunden sind und die 56-jährige Betreiberin über deren Verbleib keine Auskunft gibt. Zudem hat sich herausgestellt, dass die meisten nicht gegen Tollwut geschützt sind. Die vorgelegten Impfpässe waren zum Teil recht dilettantisch manipuliert. Der lediglich mit einem Drahtzaun umgebene Platz in Seeheim liegt im tollwutgefährdeten Bezirk. Das Veterinäramt stuft die Hunde deshalb als "ansteckungsverdächtig" ein und appelliert an mögliche Abnehmer von kranken Tieren , sich unbedingt zu melden (06151/65064). Die Betreiberin der - nicht genehmigten - Tierhilfe, gegen die bereits Verfahren wegen Verstoßes gegen das Tierschutz- und das Tierseuchengesetz laufen, erhielt aufgrund der aktuellen Vorkommnisse auch noch eine Anzeige wegen Verstrickungsbruchs, weil sie Hunde trotz Verbots weitergegeben hat. 33 Hunde befinden sich noch auf der Quarantänestation eines Tierheims und mussten dort intensiv behandelt werden. Weitere konnte die Behörde nicht unterbringen, weil alle Häuser in der Region überfüllt sind.

   Tollwut kann für Menschen höchst gefährlich werden, Staupe dagegen überträgt sich nur von Hund zu Hund. Beide Seuchen verbreiten sich durch Viren. Das Krankheitsbild bei Staupe ist sehr unterschiedlich, entsprechend schwer ist sie zu diagnostizieren und zu behandeln. Zu den Symptomen gehören Fieber, Augen- und Nasenausfluss, Magen-, Darm- und Lungenentzündungen, krampfhafte Zuckungen und Bewegungsstörungen bis hin zur Lähmung. Unbehandelt führt auch diese Krankheit zum Tod.

Quelle: Kreisausschuss des Landkreises Darmstadt-Dieburg - 17.06.2005
http://www.ladadi.de/Mitteilungen.62+M509ff9d0409.0.html

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